Mittwoch, Februar 01, 2006

Über das Stück!

Richard Gonlag und Dominik Stein Foto:Dirk Möller



Die Theorie von Mikrokosmos und Makrokosmos besagt im Wesentlichen, daß sich die Struktur des Universums in allen anderen Strukturen des Lebens wiederfindet. Dem zufolge begreifen wir diese Bühne als eine Verdichtung desgroßen „Welttheaters“.

Die Verlagerung der Handlung in eine psychiatrische Anstalt gibt uns die Möglichkeit die Geschehnisse zuverzerren. Dadurch heben wir die Aspekte, die uns wichtig erscheinenhervor, bzw. betrachten sie aus einem anderen Blickwinkel. Ähnlich wie die Bilder, die durch einen Zerrspiegel entstehen, soll das Stück Heiterkeit und Entsetzen zugleich auslösen. Alles ist wiees ist und doch anders als erscheint. Die Tragikomödie „Jack & Harun“ besteht aus 11 Akten und wird ohne Pause aufgeführt.

Das Stück spielt in einem Zimmer in einer psychiatrischen Anstalt. Der äußere Rahmen legt wenig wert auf „Realismus“, das Drama folgteiner inneren Logik, die den Handlungsmustern der Krankheitsbildern entspringt.

Der schizophrene libanesische Dichter Harun glaubt, er sei Saddam Hussein. Eines Tages wird Jack auf sein Zimmer verlegt. Jack ist Amerikaner und hält sich für George W. Bush. Ein Konflikt scheint unvermeidbar, doch verstehen sich die beiden Gewalttäter besser als man denkt. Immer wieder gelingt es ihnen sich und ihre Umwelt zu täuschen und in ihren Bann zu ziehen.Ob es trotzdem zu einem Happy End kommt, hängt von der Betrachtungsweise des Zuschauers ab.

(Für den Text wurden Werke N. Machiavelli, G. Trakl, K. Gibran, O. WildeW. Shakespeare, Al Hariri, Graf von Zinsendorf, und der 1. Korintherbrief und das Evangelium nach Lukas zur Hilfe genommen.)